Start der Tour - Freiburg!

Regionalliga Südwest, 2. Spieltag
SC Freiburg II - 1. FC Saarbrücken 0:1
Freitag, 03.08.2018, 18:30 Uhr
Spielort: Möslestadion, Freiburg
Zuschauer: ca. 800, davon ca. 450 Gäste-Fans

Nun war es soweit - Beginn der Tour "Zu Fuß durch die Regionalliga Südwest", obwohl zu diesem Zeitpunkt viele Fragen offen waren. Schließlich ging der Tour keine ausführliche Planung voraus.

 

Während der Bahn-Fahrt gen Süden (nach Freiburg) schwirrten mir also einige Fragen durch den Kopf: Zu Fuß durch die komplette Regionalliga Südwest, etwa 1.400 km. Ist das tatsächlich machbar; vor allem wenn man fast ausschließlich am Wochenende unterwegs sein möchte? Passt das mit den Spielen? Schließlich müssen (mindestens) 18 Stadien besucht werden und nach den ersten 4 Spielen sind große Lauf-Entferungen von jeweils über 100 km zum nächsten Stadion zu absolvieren. Was, wenn es im Winter viele Spiel-Ausfälle gibt und dadurch angedachte Spiele verpasst werden? Krank werden sollte man auch nicht - bis zum 34. Spieltag durch die komplette Liga zu laufen, lässt dafür kaum Zeit...

 

Immerhin gab es ja so eine Art Grob-Planung - der Rest würde sich im Laufe der Tour schon ergeben...

Offizieller Start der Tour ist das altehrwürdige Möslestadion im Breisgau. Per Bahn ging es zum Freiburger Hauptbahnhof und von dort ein paar Stationen mit der Straßenbahn durch die Stadt (bis zur Station Bertoldsbrunnen); um anschließend noch ein wenig die Freiburger Altstadt zu besichtigen. Zu Fuß ging es von der Altstadt aus rechtzeitig zum Möslestadion, welches ich für ein paar Fotos ca. 2 1/2 h vor dem Spiel kurz betreten konnte (was auch mit Rucksack kein Problem war). 

 

Praktischerweise befand sich meine - erst am Morgen gebuchte - Unterkunft direkt neben dem Stadion, so dass ich nach dem kurzen Stadionbesuch in Ruhe die Unterkunft ansteuern konnte. Ursprünglich war angedacht, im Stadtzeil "Zarten" von "Kirchzarten" zu übernachten, wo in den Tagen zuvor noch Zimmer frei waren. Dann wäre ich nach dem Spiel die etwa 8 km nach Zarten gelaufen, um die Tour am nächsten Tag ein weniger kürzer gestalten zu können. Schließlich sollte es da auf den Feldberg gehen - den höchsten Berg im Südwesten Deutschlands und somit natürlich auch den höchsten Punkt der kompletten Regionalliga-Tour. Aber in der ausgewählten Unterkunft in Zarten war zwischenzeitlich das letzte Zimmer vergeben, so dass ich am Morgen des Spiels noch ein Bett im Schlafsaal des "Hostel&Spa Waldkurbad" buchte. 

 

Langsam rückte der Anstoß näher und ich lief die paar Schritte von der Unterkunft zurück zum Stadion. Die Eintrittskarte war schnell gekauft und mein 1. Fußballspiel in Süd-Baden sollte nun also im Freibruger Möslestadion stattfinden (zu einem Heimspiel der 1. Mannschaft des SC Freiburg habe ich tatsächlich noch nicht geschafft...).

 

Gast in Freiburg war der amtierende Meister der Regionalliga Südwest, der 1. FC Saarbrücken. Der Alltag für das Gründungsmitglied der Bundesliga heißt weiterhin Regionalliga, nachdem man sich in der Relegation zur 3. Liga 1860 München geschlagen geben musste. Zugegeben, für meine Tour ist es - und das nicht nur an diesem Tage - ein glücklicher Umstand, dass der 1. FC Saarbrücken in der Liga spielt. Schließlich finden sich in dieser Liga auch Vereine wie der SC Hessen Dreieich oder die TSG 1899 Hoffenheim II. Zwar hat jeder Stadionbesuch seinen Reiz, aber die Vorfreude auf den ein oder anderen Spielbesuch in dieser Liga ist dann doch nicht ganz so überwältigend.

 

Zum offiziellen Start meiner Regionalliga-Tour konnte ich mich also auf einen tollen Verein freuen, dessen Fans hoffentlich für eine schöne Atmosphäre im Stadion sorgen. Auch wenn die mit einigen Einschränkungen zu kämpfen haben: So sind Megaphone und Trommeln (sowie andere Lärminstrumente) aufgrund von Anwohnerklagen verboten. In einem Stadion, welches direkt neben der 4-spurigen B31 und einer Bahn-Line liegt (die Oberleitungen der Bahn-Gleise sind hinter der Gegentribüne auf den Fotos zu sehen)...

 

Sportlich stand Saarbrücken bereits am 2. Spieltag ziemlich unter Druck; setzte es doch zum Auftakt eine 0:3 Heimklatsche gegen den FSV Frankfurt. Für das Ziel, welches wieder einmal der Aufstieg in die 3. Liga ist, muss man Meister werden. Anders als in den vergangenen Jahren, steigt aber der Meister der Regionalliga Südwest direkt auf und muss keine Relegationsspiele bestreiten. Also mussten in Freiburg 3 Punkte her, um nicht direkt zum Start der Saison einem zu großen Rückstand hinterherlaufen zu müssen.

 

Über das Geschehen auf dem Platz muss man nicht viel schreiben: Der saarlädische Gast war das etwas bessere Team und schien 

 

Der Verein: SC Freiburg II
Die Reserve des Bundesligabsteigers ist trotz des zwischenzeitlichen Abstieges in die Oberliga im Grunde genommen ein Urgestein der Regionalliga und war im Jahre 2012 auch ein Gründungsmitglied der Regionalliga Südwest. Nach dem siebten Platz in der Saison 2012/13 und dem zweiten Platz in der Saison 2013/14 (der SCF verzichtete freiwillig auf die Relegation) landete man in der Abschlusstabelle der Spielzeit 2014/15 wieder auf dem siebten Tabellenplatz. In der Spielzeit 2015/16 dagegen lief es richtig schlecht. Man erreichte nur Platz 15 und musste den Gang in die Oberliga hinnehmen. Dort wurde man seiner Favoritenrolle gerecht und korrigierte als Meister der Oberliga Baden-Württemberg den "Betriebsunfall" umgehend. In der vergangenen Spielzeit bewiesen sie dann auch das sie kein normaler Aufsteiger waren und beendeten die Saison auf dem vierten Platz.

 

Der sportliche Erfolg steht bei einer U23-Mannschaft aber nur selten im Vordergrund und so ist das auch in Freiburg. Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung von Jugend- und Nachwuchsspielern um sie an die erste Mannschaft heran zu führen. Eine Idee die in Freiburg traditionell richtig gut klappt. Hauptverantwortlich dafür ist schon seit Beginn der Saison 2016/17 Christian Preußer. Der 34-Jährige hat seine bisherige Zeit mit dem Aufstieg und dem letztjährigen vierten Platz mit Erfolgen bestritten.

 

Die Spielstätte: Möslestadion
Beim Möslestadion handelt es sich um eine Spielstätte die in der Vergangenheit mit dem Freiburger FC (1907 deutscher Meister!) große Spiele in der zweiten und dritten Liga erlebte. Eröffnet wurde das Stadion bereits im Oktober 1922. 1954 musste die Haupttribüne neu errichtet werden. 1956 kamen zu einem Ligaspiel gegen den 1.FC Nürnberg 25.000 Zuschauer und stellten den bis heute gültigen Zuschauerrekord im Stadion auf. Bis zum Jahr 1999 trug der Freiburger FC seine Heimspiele im Möslestadion aus. Von 1977 bis 1982 wurde in der zweiten Liga auf der Anlage gespielt. Der FFC stürzte sportlich jedoch und kam in finanziellen Schwierigkeiten. So konnte der SC Freiburg Anfang des neuen Jahrtausends das Gelände erwerben. Der SCF baute die berühmte Freiburger Fußballschule an das Möslestadion an und in diesem Zweck wird das Stadion samt seinem Gelände (drei weitere Trainingsplätze stehen zur Verfügung) bis heute genutzt.

 

Mitte 2013 wurde die über 90 Jahre alte Anlage noch mal renoviert. Neben einem neuen Rasen wurden auch die Stehränge auf den beiden Längsseiten saniert. Dazu wurde auf der Haupttribüne restauriert. Aufgrund von Denkmalschutz sind diese Arbeiten jedoch nur geringfügig. Das Erscheinungsbild des Stadion ist typisch für ältere Modelle. Das komplette Stadion ist mit unüberdachten Stehplatztraversen umrandet. Dazu besteht auch eine kleine, nur wenige Meter breite und heute nicht mehr genutzte, Leichtathletikbahn zur Verfügt. Die beiden Längsseiten der Spielstätten werden davon jedoch kaum beeinflusst. Theoretisch könnte das Möslestadion auch heute noch 18.000 Zuschauer fassen. Allerdings wurden die beiden Kurven bei der Sanierung 2013 nicht bearbeitet und sind wie zuvor auch gesperrt. Bedarf besteht in der Spielstätte natürlich nicht. Zur Verfügung steht damit noch die Haupttribünen-Seite. Neben den typischen Stehplätzen ist auch die markante Haupttribüne auf dieser Seite gelegen und ist auf die Stehplätze gesetzt. Es handelt sich um die einzigen Sitzplätzen und auch die einzigen überdachten Ränge im Stadion. Die Gegengerade ist deutlich kleiner und verfügt nur über einige wenige Stufen. Während die drei anderen Seiten über durchgängige und harmonische Stehränge verfügen ist die Gegengerade abgegrenzt.

 

Das Stadion ist heute noch für gut 5.500 Zuschauer ausgelegt. Gut 1.000 Plätze sind auf der Haupttribüne zu finden die mit Holzbänken ausgestattet ist. Die restlichen 4.500 Zuschauer finden auf den unüberdachten Stehrängen ihren Platz. Einen festen Gästeblock gibt es in Freiburg nicht. Bei geringen Gästeaufkommen dürfen mitreisende Gästefans auf der Haupttribüne Platz nehmen. Vorschriftsmäßig gibt es aber die Möglichkeit bei Notwendigkeit einen Gästeblock zu nutzen wie es auch bei unserem Gastspiel wieder der Fall sein wird. Der Gästeblock ist dann auf der Gegenrade platziert und umfasst etwa eine Spielfeldhälfte mit mehr als ausreichender Kapazität. Der SC Freiburg hat mit dem Möslerstadion ein ähnliches Problem wie es beispielsweise Saar 05 Saarbrücken auf dem Kieselhumes oder wie der FCS im Sportfeld besitzt. Aufgrund von Anwohnerklagen ist im Möslestadion beispielsweise ein Mitbringen und Einsetzen einer Trommel verboten. Auch Megaphone und sämtliche Utensilien die "Krach" machen (die zwischen Stadion und Wohngegend gelegene viel befahrene Bahnstrecke ist tatsächlich nervig) sind in Freiburg nicht erlaubt und diese Verbote werden auch ernsthaft umgesetzt. Bei den letzten FCS-Gastspielen im Möslestadion gab es hier immer auch Probleme.

Forum 1. FC Saarbrücken / www.fc-saarbruecken.de
Vielen Dank an den Fan des 1. FC Saarbrücken, welcher diesen Text mit Vorstellung von Verein und Stadion zur Verfügung stellt. Erstellt wurde der Text vom User "goalgetter13" aus dem Fan-Forum des 1. FC Saarbrücken
, in welchem gern und ausführlich über den 1. FC Saarbrücken und andere Fußball-Vereine und -Themen diskutiert wird.