Regionalliga Südwest 2019/20 und darüber hinaus
Die 1.400 km Tour durch die Regionalliga Südwest 2019/20 war einmalig und wird sich in dieser Form kaum wiederholen lassen. Schließlich ändert sich jede Saison das Bild der Liga durch wechselnde Liga-Zugehörigkeiten. Dass exakt die selben Städte nochmals die Spielstätten der Liga darstellen, ist eher unwahrscheinlich. Selbst wenn irgendwann die 18 Vereine aus der Saison 2018/19 nochmals die Liga abbilden, würde sich die Tour leicht ändern. Schließlich ist davon auszugehen, dass der 1. FC Saarbrücken dann im neuen Ludwigspark spielt und nicht mehr in Völklingen antreten muss. Möglicherweise würde die TSG Balingen kein Heimspiel in Reutlingen absolvieren müssen (wie beim Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken in der Saison 2018/19).
Verglichen mit meiner Tour wäre durch den Abstieg von Stadtallendorf auf jeden Fall der Zielort 2019/20 ein anderer. Ziel (oder Start) wären am sinnvollsten in Gießen, Steinbach oder Koblenz. Statt einem Start in Freiburg würde sich tendenziell eher ein Start (oder Ziel) in Bahlingen (Aufsteiger aus der Oberliga Baden-Württemberg) anbieten. Wer wie ich im Süden starten möchte, hätte durch den Aufstieg von Bahlingen eine höhere Chance, direkt am 1. Spieltag starten zu können, um nicht bereits zu Beginn der Tour eine Woche zu verlieren: Sofern man auf der Tour nicht unbedingt über den Feldberg gehen möchte (der höchste Berg im Einzugsgebiet der Regionalliga Südwest), kann man in Freiburg ebenso starten, wie in Bahlingen - kilometermäßig wäre das nur ein minimaler Unterschied. Und bei 2 möglichen Start-Orten ist die Wahrscheinlichkeit logischerweise höher, dass einer der Beiden am 1. Spieltag zuhause spielt.
Wer selbst einmal durch die Regionalliga Südwest laufen möchte, sollte das meiner Meinung nach 2019/20 tun. Zwar hat mit dem SV Waldhof Mannheim eine der wenigen "großen" Vereine die Liga endlich verlassen können, mit dem 1. FC Saarbrücken ist der beste Verein nach wie vor vertreten. Genau das kann sich aber schnell ändern: Wie schon 2018/19 wird es in der neuen Saison 2019/20 für den Südwesten keine Aufstiegs-Relegation geben und der Meister steigt direkt in die 3. Liga auf. In den letzten 3 Jahren belegte Saarbrücken dabei nach dem letzten Spieltag die Plätze 3, 1 und 2. Da mit Waldhof nun der größte Konkurrent der letzten Jahre nicht mehr dabei ist, kann man Saarbrücken wohl als größten Meisterschafts-Favoriten sehen. Doch auch ohne Waldhof ist die Konkurrenz groß: Offenbach und die beiden anderen saarländischen Vertreter aus Homburg und Elversberg streben nach Höherem, auch Steinbach will wieder vorne angreifen. Ulm, Aalen und der FSV Frankfurt haben vor nicht allzu langer Zeit noch in der 2. Bundesliga gespielt. Insofern gibt es genügend Anwärter auf Platz 1 und den damit verbundenen Aufstieg.
Mag der Aufstieg von Mannheim für die Liga sportlich ein Verlust sein, wäre meiner Meinung nach insgesamt eine interessantere Laufstrecke zu absolvieren. Mögliche Routen müssten nicht über Mannheim und Karlsruhe führen und der neue Abschnitt von Ulm nach Aalen (Absteiger aus der 3. Liga) ist durchaus interessant.
Zukünftig könnte sich die Attraktivität der Liga jedoch auch erhöhen: Kaiserslautern und Waldhof könnten aus der 3. Liga absteigen; Reutlingen, Hessen Kassel, TuS Koblenz und Eintracht Trier könnten aus den Oberligen in die Regionalliga aufsteigen. Reutlingen - Ulm und verschiedene Spiele vom FCK würden der Liga tolle Spiele bescheren. Andererseits würde sich die Laufstrecke durch Aufstiege von Kassel und Trier noch weiter erhöhen, wenn dafür nicht andere geografisch ungünstig gelegene Vereine auf- oder absteigen würden... Ganz davon abgesehen gehören Waldhof, Kaiserslautern und Reutlingen natürlich in höhere Spielklassen!
Zukunft der Regionalligen
Allzu weit sollte man nicht vorausschauen: Schließlich ist offen, wie die Regionalligen in Zukunft zusammengesetzt werden. Bliebe es bei 5 Regionalligen, werden wohl auch in Zukunft nicht alle Meister aufsteigen können. Da sich an der eingleisigen 3. Liga so schnell nichts ändern wird, müsste die Anzahl der Regionalligen auf 3 oder 4 reduziert werden. Die Deutschen Fanszenen haben hierzu einen eigenen Vorschlag erarbeitet (im März 2019 veröffentlicht): Regionalliga Reform der „Fanszenen Deutschland“ - www.faszination-fankurve.de
"Meister müssen aufsteigen" sowie das eigenständige Liga-System Zweitvertretungen sind meiner Meinung nach die beiden wichtigsten Punkte einer nötigen Regionalliga Reform, welche in der Ausarbeitung der Fanszenen Deutschland berücksichtigt wurden.